Rendite von Immobilien - Häuser und Wohnungen mit Renditebalken

Wie wird die Rendite einer Immobilie berechnet?

Die Rendite einer Immobilie lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise berechnen. Im Folgenden zeigen wir die verschiedenen Renditearten auf. Du erfährst, was der Unterschied zwischen der Bruttorendite, Nettomietrendite, Objektrendite und der Eigenkapitalrendite ist und wofür welche Renditekalkulation eingesetzt wird. Mit einem realitätsnahen Beispiel, anhand einer Wohnung mit typischen Parametern, zeigen wir auf, wie sich die Renditekennzahlen unterscheiden.

Lies unseren Blogbeitrag zum Thema Kapitalanlage in Immobilien, wenn du mehr über die Vorteile von Immobilieninvestitionen erfahren möchtest.

12 Minuten Lesezeit
Das Wichtigste zusammengefasst:
Rendite ist nicht gleich Rendite!
Bruttorendite – zur schnellen Berechnung
Faktor – das Vielfache der Jahreskaltmiete
Nettomietrendite – Berücksichtigung der Kosten 
Objektrendite – Berücksichtigung aller Kosten und der Steuer und Maßstab für tragbaren Kapitaldienst
Eigenkapitalrendite – Rendite auf das Eigenkapital

Wie wird die Bruttorendite berechnet?

Die Bruttorendite, auch Bruttomietrendite genannt, ist eine typische Kenngröße zum Vergleich von Mietimmobilien. Wird die Rendite einer Immobilie angegeben, so ist häufig die berechnete Bruttorendite gemeint. Die Berechnung erfolgt, indem man die Jahreskaltmieteinnahmen durch den Kaufpreis der Immobilie teilt und das Ergebnis in Prozent darstellt:

Formel zur Berechnung der Bruttorendite:

Bruttorendite = (Jahreskaltmiete / Kaufpreis) * 100 %

Mit der Bruttorendite lassen sich sehr schnell vermietete Immobilien miteinander vergleichen, da lediglich zwei Angaben zur Immobilie miteinander verrechnet werden müssen. Da bei der Bruttorendite keine weiteren Faktoren, wie die Kaufpreisnebenkosten, eingerechnet werden, lassen sich Immobilien auch unabhängig von regionsabhängigen Kosten, wie Maklerkosten oder der Grunderwerbsteuer, miteinander vergleichen. Um jedoch auch diese Kosten und weitere Ausgaben mit einzurechnen in die Rentabilitätsrechnung einer Immobilie, sollten noch weitere Rendite-Formeln verwendet werden, wie weiter unten dargestellt.

Beispiel – Bruttorendite:

Das Beispiel zeigt auf, wie die Bruttorendite für eine typische Wohnung zur Altersvorsorge und Kapitalanlage berechnet werden kann.

> Kaufpreis 62.400 EUR
> Jahreskaltmiete 4.368 EUR

Bruttorendite = (Jahreskaltmiete / Kaufpreis) * 100%
Bruttorendite = (4.368 EUR / 62.400 EUR) * 100 % = 7 %

Wie wird der Faktor berechnet?

Neben der Bruttorendite wird auch häufig der sogenannte Faktor, oder auch Kaufpreisfaktor, im Immobilienwesen verwendet. Der Faktor gibt an, wieviele der Jahreskaltmieten aufgebracht werden müssen, um den Kaufpreis zu bezahlen. Die Berechnung ist nachfolgend dargestellt: 

Formel zur Berechnung des Faktors:

Faktor = (Kaufpreis / Jahreskaltmiete)

Wer genau hinschaut erkennt, dass es sich bei dem Faktor letztlich um den Kehrwert der Bruttorendite handelt, allerdings wird der Faktor nicht in Prozent angegeben, sondern als Vielfaches – bzw. eben als “Faktor” der Jahreskaltmiete. Beide Größe, der Faktor und die Bruttorendite, sind gängige Größen, die jedem Makler und jeder Immobilien-finanzierenden Bank geläufig sind.

Wie wird die Nettomietrendite berechnet?

Die Nettomietrendite einer Immobilie, auch Nettorendite genannt, berücksichtigt weitere Kosten, die bei einer Immobilie anfallen. Von der Jahreskaltmiete werden die laufenden Bewirtschaftungskosten sowie die anfallenden Instandhaltungskosten abgezogen. Der sich dann ergebende Wert wird durch die Summe aus Kaufpreis und den Kaufpreisnebenkosten, auch Gesamterwerbskosten genannt, geteilt. Die folgende Formel zeigt diese Berechnung.

Formel zur Berechnung der Nettomietrendite:

Nettomietrendite = (Jahreskaltmiete – Bewirtschaftungskosten – Instandhaltungskosten) / (Kaufpreis + Kaufpreisnebenkosten) * 100 %
                            = Jahresreinertrag / Gesamterwerbskosten * 100 %

Die genannten Begriffe, wie Jahresreinertrag etc., werden im nachfolgenden Exkurs nochmal genauer erläutert.

Durch die verschiedenen Kosten, die die Nettomietrendite berücksichtigt, lässt sich gut bestimmen, wie ertragreich eine Immobilie ist, und wie viel Kapitalkosten bzw. Zinsen noch von der Immobilie getragen werden können.

Das nachfolgende Beispiel verdeutlicht das – im Ergebnis kommt eine Nettomietrendite von 5,07 % heraus. Das bedeutet auch, dass aus dem unterjährigen Ertrag (vor Steuer) noch ein Kapitaldienst (= Zinsen + Tilgung) von 5,07 % getragen werden kann, ohne dass eine Unterdeckung entsteht.

Beispiel – Nettomietrendite:

> Kaufpreis 62.400 EUR
> Kaufpreisnebenkosten 4.992 EUR 
> Jahreskaltmiete 4.368 EUR
> Bewirtschaftungskosten (jährlich) 792 EUR
> Instandhaltungskosten (jährlich) 156 EUR

Nettomietrendite = (Jahreskaltmiete – Bewirtschaftungskosten – Instandhaltungskosten) / (Kaufpreis + Kaufpreisnebenkosten) * 100 %
Nettomietrendite = (4.368 EUR – 792 EUR – 156 EUR) / (62.400 EUR + 4.992 EUR) * 100 % = 5,07 %  

Exkurs: Wie berechnen sich Jahresreinertrag, Bewirtschaftungskosten, Instandhaltungskosten und Gesamterwerbskosten?

Im Abschnitt zur Nettomietrendite wurde schon mit verschiedenen Fachbegriffen gerechnet. Hier gehen wir nochmal genauer darauf ein, damit alle Fragen ausgeräumt werden.

Jahresreinertrag

Die Jahreskaltmiete abzüglich der Bewirtschaftungskosten sowie abzüglich der Instandhaltungskosten lässt sich im Ergebnis als Jahresreinertrag zusammenfassen. Der Jahresreinertrag gibt den Ertrag an, den die Immobilie nach den Kosten erwirtschaftet, allerdings noch vor Steuer und vor den Kapitalkosten (Zinsen). 

Formel zur Berechnung des Jahresreinertrags:

Jahresreinertrag = Jahreskaltmiete – Bewirtschaftungskosten – Instandhaltungskosten

Bewirtschaftungskosten

Die Bewirtschaftungskosten beinhalten die unterjährigen laufenden Kosten der Immobilie, sie setzen sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen: 

Nicht umlegbare Betriebskosten: Verwaltervergütung, Versicherungen, Kontoführungsgebühren Wohnungseigentümergemeinschaft 
Verwaltungskosten: Kosten für den Hausverwalter (wenn diese nicht bereits in den nicht umlegbaren Betriebskosten auftauchen), Kosten für eine Sondereigentumsverwaltung
Sonstige laufende Kosten: Reisekosten zum Objekt, Kosten für Leerstände, weitere nicht umlegbare Versicherungen

Formel zur Berechnung der gesamten Bewirtschaftungskosten: 

Bewirtschaftungskosten = Nicht umlegbare Betriebskosten – Verwaltungskosten – Sonstige laufende Kosten

Instandhaltungskosten

Die Instandhaltungskosten berücksichtigen alle Reparaturen und Arbeiten, die zur Erhaltung der Immobilie erforderlich sind. Dies können Arbeitsstunden von Handwerkern sowie das Material sein. Wenn du eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus besitzt, so bist du Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Meist verwaltet ein externer Hausverwalter ein solches Mehrfamilienhaus. Von der Hausverwaltung erhaltet ihr jährlich eine Hausgeldabrechnung, in der neben den umlagefähigen und nicht umlagefähigen Betriebskosten auch die Instandhaltungskosten zur Erhaltung des Hauses bzw. des Gemeinschafteigentums aufgeführt sind. Außerdem rechnet man noch die notwendigen Instandhaltungskosten der Wohnung selbst (dein Sondereigentum) hinzu.

Formel zur Berechnung der Instandhaltungskosten

Instandhaltungskosten = Instandhaltungskosten am Haus der WEG + Instandhaltungskosten Wohnung

Gesamterwerbskosten

Die Gesamterwerbskosten setzen sich aus dem Kaufpreis der Immobilie und den sogenannten Kaufpreisnebenkosten zusammen. Manchmal werden die Kaufpreisnebenkosten auch Erwerbsnebenkosten genannt.

Zu den Kaufpreisnebenkosten gehören folgende Kosten: 

Notarkosten
Grunderwerbsteuer (je nach Bundesland in Deutschland unterschiedlich)
Kosten Grundbuchamt
ggf. Maklerkosten

Formel zur Berechnung der Gesamterwerbskosten

Gesamterwerbskosten = Kaufpreis + Kaufpreisnebenkosten
Gesamterwerbskosten = Kaufpreis + Notarkosten + Grunderwerbsteuer + Kosten Grundbuchamt + Maklerkosten

Wie wird die Objektrendite berechnet?

Nachdem in diesem Artikel die Bruttorendite, die Nettomietrendite und weitere Fachbegriffe diskutiert wurden, wollen wir uns nun der Objektrendite widmen. Die Objektrendite berücksichtigt neben den laufenden Bewirtschaftungs- und den Instandhaltungskosten auch noch die Steuern. Um die Objektrendite zu berechnen wird zunächst die Differenz aus dem Jahresreinertrag und den Steuern berechnet; dieser Wert wird dann durch die Gesamterwerbskosten geteilt. Die folgende Formel zeigt dies im Detail.

Formel zur Berechnung der Objektrendite

Objektrendite =  (Jahresreinertrag – Steuern) / Gesamterwerbskosten * 100 % 

ausführlich:

Objektrendite = (Jahreskaltmiete – Bewirtschaftungskosten – Instandhaltungskosten – Steuern) /
(Kaufpreis + Kaufpreisnebenkosten) * 100 %

Wie die Berechnung der Steuern erfolgt, das wird im nachfolgenden Exkurs zur Steuer erklärt.

Beispiel – Objektrendite:

> Kaufpreis 62.400 EUR
> Kaufpreisnebenkosten 4.992 EUR 
> Jahreskaltmiete 4.368 EUR
> Bewirtschaftungskosten (jährlich) 792 EUR
> Instandhaltungskosten (jährlich) 156 EUR
> Steuern 146 EUR (Wie die Steuern berechnet wurden, erfährst du weiter unten!)

Objektrendite = (Jahreskaltmiete – Bewirtschaftungskosten – Instandhaltungskosten – Steuern) /
(Kaufpreis + Kaufpreisnebenkosten) * 100 %
Objektrendite = (4.368 EUR – 792 EUR – 156 EUR – 146 EUR) / (62.400 EUR + 4.992 EUR) =  4,86 %

Exkurs: Wie werden die Steuern einer Immobilie berechnet?

Die Steuern, die auf die Einnahmen einer Immobilie zu zahlen sind, hängen vom persönlichen Steuersatz ab. Es kann jedoch nicht nur zu dem Fall kommen, dass Steuern zu zahlen sind, im Gegenteil, wenn die Kosten, die im jeweiligen Steuerjahr angefallen sind, die Einnahmen übersteigen, so kann es dazu kommen, dass man vom Finanzamt Geld zurück erhält. Denn wenn du eine Immobilie als Privatperson in Deutschland besitzt, dann werden steuerliche Unterdeckungen als Kosten (Werbungskosten) von deinen Einkünften als Angestellter abgezogen. Um diesen Fall soll es hier aber zunächst nicht gehen, wir werden solche Konstellationen in Folgeblogbeiträgen diskutieren. Nachfolgend wird ein Beispiel aufgezeigt, bei dem eine Steuerzahlung entsteht.

Die Steuern, die an den Fiskus zu zahlen sind, werden durch Multiplikation des steuerlichen Ergebnisses (hier ein Überschuss) mit dem persönlichen Steuersatz berechnet: 

Formel zur Berechnung der Steuern

Steuern =  Steuerliches Ergebnis * persönlicher Steuersatz

Das steuerliche Ergebnis wiederum ergibt sich, indem von den Mieteinnahmen alle Kosten abgezogen werden, die steuerlich berücksichtigt werden dürfen. Hierzu zählen die Abschreibung für das Gebäude, die Bewirtschaftungskosten, die Instandhaltungskosten und die Zinsen.

Formel zur Berechnung des steuerlichen Ergebnisses:

Steuerliches Ergebnis = Jahreskaltmiete – Abschreibung – Bewirtschaftungskosten – Instandhaltungskosten – Zinsen

Das folgende Beispiel zeigt die Berechnung der Steuern.

Beispiel – Steuern einer vermieteten Immobilie

> Persönlicher Steuersatz 40 %
> Jahreskaltmiete 4.368 EUR
> Abschreibung 1.061 EUR
> Bewirtschaftungskosten (jährlich) 792 EUR
> Instandhaltungskosten (jährlich) 156 EUR
> Zinsen 1995 EUR

Steuern =  Steuerliches Ergebnis * persönlicher Steuersatz 
Steuern = 364 EUR * 40 % = 146 EUR

wobei das Steuerliche Ergebnis so berechnet wurde: 

Steuerliches Ergebnis = Jahreskaltmiete – Abschreibung – Bewirtschaftungskosten – Instandhaltungskosten – Zinsen
Steuerliches Ergebnis = 4.368 EUR – 1.061 EUR – 792 EUR – 156 EUR – 1.995 EUR =  364 EUR

Wie wird die Eigenkapitalrendite berechnet?

Die Eigenkapitalrendite wird im Englischen auch “Return on Equity” genannt. Sie gibt den Ertrag auf das für die Immobilien-Investition eingesetzte Eigenkapital an. Bei einer Immobilie fallen typischer Weise der Kaufpreis und die Kaufpreisnebenkosten (Grunderwerbsteuer, Makler, etc.) an. Diese Gesamterwerbskosten werden in der Regel nicht vollständig durch ein Darlehen von der Bank finanziert, sondern es wird Eigenkapital eingesetzt, um einen Teil der Kosten zu decken. Um nun die Eigenkapitalrendite zu berechnen, werden die jährlichen Erträge, die mit der Mietimmobilie erwirtschaftet werden, durch das eingesetzte Eigenkapital geteilt und die sich ergebende Renditezahl als Prozentwert angegeben. Bei der Berechnung der Eigenkapitalrendite werden die Zinsen der Finanzierung berücksichtigt. Steuern werden nicht berücksichtigt. 

Bei immofollow geben wir zwei Varianten der Eigenkapitalrendite an: 

Variante 1 – Eigenkapitalrendite ohne Berücksichtigung der Tilgung 

Bei der ersten Variante, die auch häufig in der Literatur zu finden ist, wird die Differenz aus dem Jahresreinertrag und den Zinsen gebildet. Das Ergebnis daraus wird durch das eingesetzte Eigenkapital geteilt und in Prozent umgerechnet. Die Berechnung ist in der folgenden Formel dargestellt:

Formel zur Berechnung der Eigenkapitalrendite (ohne Berücksichtigung der Tilgung): 

Eigenkapitalrendite = (Jahresreinertrag – Zinsen) / Eigenkapital * 100 %

Wie der Jahresreinertrag berechnet wird, wird im Blog-Beitrag weiter oben gezeigt! 

Variante 2 – Eigenkapitalrendite mit Berücksichtigung der Tilgung

Bei vermieteten Immobilien ist es in den meisten Fällen so, dass von Monat zu Monat eine Tilgung an die Bank gezahlt wird, um die Darlehensschuld zu tilgen. Letztlich kann das Kapital, welches man bereits abgezahlt/getilgt hat, als generierter Geldwert verstanden werden. Es entsteht also ein Vermögen, dadurch, dass die Darlehensschulden immer kleiner, bzw. das getilgte Kapital immer größer wird. Daher berücksichtigt die zweite Variante zur Berechnung der Eigenkapitalrendite den Tilgungsbeitrag und nimmt diesen damit als “Gewinn” bzw. zusätzlichen Ertrag an. Wie dies berechnet wird, ist in der folgenden Formel dargestellt:

Formel zur Berechnung der Eigenkapitalrendite (mit Berücksichtigung der Tilgung): 

Eigenkapitalrendite = (Jahresreinertrag + Tilgung – Zinsen) / Eigenkapital * 100 %

Es wird dabei letztlich unterstellt, dass die Immobilie Ihren Wert behält und dieser von Jahr zu Jahr durch die Tilgung abbezahlt wird. In der Realität kann dies natürlich Schwankungen unterliegen – wenn die Immobilienpreise steigen, dann wäre theoretisch sogar noch ein Wertzuwachs hinzurechenbar. Wenn sie jedoch fallen, so müsste dem ebenso, durch eine Verringerung des Jahresertrags, Rechnung getragen werden.

Beispiel – Eigenkapitalrendite

Beispiel – Eigenkapitalrendite

> Eigenkapital, das eingesetzt wurde 10.392 EUR
> Jahreskaltmiete 4.368 EUR
> Bewirtschaftungskosten (jährlich) 792 EUR
> Instandhaltungskosten (jährlich) 156 EUR
> Zinsen 1.995 EUR
> Tilgung (erste Jahr) 1140 EUR

Variante 1 (ohne Tilgung)

Eigenkapitalrendite = (Jahresreinertrag – Zinsen) / Eigenkapital * 100 %
Eigenkapitalrendite = (Jahreskaltmiete – Bewirtschaftungskosten – Instandhaltungskosten – Zinsen) / Eigenkapital * 100 %
Eigenkapitalrendite = (4.368 EUR – 792 EUR – 156 EUR – 1.995 EUR) / 10.392 EUR * 100 % = 13,71 %

Variante 2  (mit Tilgung): 

Eigenkapitalrendite = (Jahresreinertrag + Tilgung – Zinsen) / Eigenkapital * 100 %
Eigenkapitalrendite = (Jahreskaltmiete – Bewirtschaftungskosten – Instandhaltungskosten + Tilgung – Zinsen) / Eigenkapital * 100 %
Eigenkapitalrendite = (4.368 EUR – 792 EUR – 156 EUR + 1.140 EUR – 1.995 EUR) / 10.392 EUR * 100 % = 24,68 %

Wie unterscheiden sich die Bruttorendite, Nettomietrendite, Objektrendite und die Eigenkapitalrendite?

Abschließend fassen wir die erklärten Renditearten in einer Grafik zusammen. Die Grafik verdeutlicht den Unterschied zwischen der Bruttorendite, der Nettomietrendite, der Objektrendite und den Varianten der Eigenkapitalrendite. Wir verwenden dafür Zahlen aus den ganzen Beispielen im bisherigen Blogbeitrag. Wir haben aber nochmal alles Zahlen an der Stelle zur Übersicht aufgelistet.

Kaufpreis 62.400 EUR
Kaufpreisnebenkosten 4.992 EUR
Darlehen 57.000 EUR
Eigenkapital, das eingesetzt wurde 10.392 EUR
Persönlicher Steuersatz 40 %
Abschreibung 1.061 EUR
Jahreskaltmiete 4.368 EUR
Bewirtschaftungskosten (jährlich) 792 EUR
Instandhaltungskosten (jährlich) 156 EUR
Zinsen 1.995 EUR
Tilgung (erste Jahr) 1.140 EUR
Renditearten von Immobilien: Bruttorendite, Nettomietrendite, Objektrendite, Eigenkapitalrendite

Die Grafik zeigt deutlich die Unterschiedlichkeit der Renditen auf. Wenn ihr irgendwo die Aussage zur “Rendite” einer Immobilie lest oder hört, dann solltet Ihr euch unmittelbar die Frage stellen um welche Rendite genau es sich handelt. 

Zusammengefasst lässt sich zu den verschiedenen Renditeangaben von Immobilien folgendes sagen: 

Bruttorendite: Sie erlaubt einen sehr schnellen Vergleich von Immobilien, indem nur der Kaufpreis der Immobilie sowie die Jahreskaltmiete miteinander verrechnet werden. Der Kehrwert der Bruttorendite ist der sogenannte “Faktor” oder auch “Kaufpreisfaktor” einer Immobilie.
Nettomietrendite: Die Nettomietrendite gibt schon ein genaueres Bild zur Rentabilität der Immobilie bzw. Wohnung oder dem Mehrfamilienhaus, als die Bruttorendite. Die Nettomietrendite berücksichtigt die jährlichen Bewirtschaftungskosten und Instandhaltungskosten. Ebenso werden neben dem Kaufpreis die Kaufpreisnebenkosten mit eingerechnet. Nicht mit eingerechnet werden Steuern oder Zinsen.
Objektrendite: Im Gegensatz zur Nettomietrendite werden bei der Objektrendite die Steuern sehr wohl eingerechnet. Sie gibt eine gute Aussage, wie viel Ertrag, nach Abzug aller Bewirtschaftungs- und Instandhaltungskosten sowie dem Abzug der Steuerlast, zur Verfügung steht. Noch nicht mit eingerechnet sind Zinskosten. Die Objektrendite gibt daher sehr gut an, welcher Kapitaldienst (Tilgung + Zins) von einer Immobilie getragen werden kann.
Eigenkapitalrendite: Die Eigenkapitalrendite gibt den Ertrag einer Immobilie im Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital an. Von der Jahreskaltmiete werden laufende Bewirtschaftungs- und Instandhaltungskosten, ebenso wie Zinsen, abgezogen. Das Ergebnis wird durch das Eigenkapital geteilt und in Prozent dargestellt. Eine zweite Variante zur Berechnung der Eigenkapitalrendite, berücksichtigt die Tilgung. Dabei wird die Tilgung als zusätzlicher Ertrag angenommen.
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